Wien (energate) - Die Österreichische Energieagentur (AEA) erwartet nach einer kurzen Entspannung weitere Anstiege bei Strom- und Gaspreisen. Im Mai sind die Energiepreise nach einem leichten Rückgang im April wieder angestiegen. Im Vergleich zum April 2022 erhöhte sich der von der Energieagentur berechnete Energiepreisindex um 0,2 Prozent. Die Energiepreise liegen im Jahresvergleich Mai 2022 zu Mai 2021 um 38 Prozent höher, teilte die Energieagentur mit.
Höchstes Preisniveau
Die Änderungen der Großhandelspreise werden laut Energieagentur immer zeitverzögert an Kunden weitergegeben. "Da sich die Großhandelspreise weiterhin auf hohem Niveau befinden, müssen Kunden weitere Preissteigerungen erwarten", erklärte Karina Knaus von der Energieagentur auf energate-Anfrage. "Bisher wurde wohl erst ein Teil der Preiserhöhungen weitergegeben, da vor allem bei Bestandkunden, in diesem Bereich vorab beschafft wird", analysierte die Leiterin des Centers Volkswirtschaft, Konsumenten und Preise.
Energiepreise als Inflationstreiber
Die Energiepreise, vor allem für Verkehr und Raumwärme sind laut Energieagentur-Geschäftsführer Franz Angerer die zentralen Treiber der Inflation. Entlastungsmaßnahmen, wie die Senkung der Energieabgaben auf Strom und Gas, würden die Preissteigerungen zwar etwas abzufedern. "In der Gesamtbetrachtung des Energiepreisindex wird dieser Effekt allerdings durch den Anstieg der Preise anderer Energieträger wieder wettgemacht", so Angerer. Durch den Wegfall der Abgaben bei Strom und Gas konnte die Inflation im Monatsvergleich um etwa 0,1 Prozent gesenkt werden. Das sei aber etwa der Wert, der durch steigende Treibstoffpreise wieder hinzukomme.
Salzburg AG erhöht Fernwärmepreis
Auch die Salzburg AG gab eine Preiserhöhung bekannt: Der Energieversorger wird ab 1. September die Preise bei Fernwärme in der Stadt Salzburg und im Bezirk Hallein um 28 Prozent erhöhen. Die Preisanstiege betreffen rund 35.000 Haushalte, die mit monatlichen Zusatzkosten von rund 26 Euro rechnen müssen. /imk