Leipzig (energate) - Die Projekte aus den ersten Innovationsausschreibungen der Bundesnetzagentur nehmen weiter Form an. In Sachsen hat nun ein weiterer Solarpark samt Großspeicherbatterie offiziell und vollständig den Betrieb aufgenommen. Es geht um die PV-Hybridanlage "Großschirma I", die der Leipziger Projektentwickler Green Energy 3000 realisiert hat. Die kommerzielle Nutzung von Batteriespeichern in Kombination mit PV-Stromproduktion sei nichts weniger als "der Beginn einer neuen Ära", sagte Green-Energy-3000-Geschäftsführer Andreas Renker anlässlich der Einweihung der Anlage.
Die PV-Kombianlage besteht aus einem Freiflächensolarpark mit 5,1 MW und einer Großbatterie mit einer zusätzlichen Leistung von 1,7 MW sowie 3,84 MWh Kapazität. Bezuschlagt hatte die Bundesnetzagentur das Vorhaben von Green Energy 3000 in der zweiten Runde der Innovationsausschreibungen im April 2021. Fünf Monate später starteten die Bauarbeiten und im Frühjahr 2022 ging zunächst der Solarpark in Betrieb, jetzt folgte auch der Großspeicher. Weil die Anlage wetterbedingte Schwankungen bei der Einspeisung der Stromproduktion ins Netz direkt ausgleiche, spare sie Redispatch-Kosten, hieß es.
Flexibilitätsvermarktung über E2M
Der Projektierer kooperiert dabei mit der EDF Trading und dem ebenfalls zum französischen Staatskontern EDF gehörenden Leipziger Direktvermarkter E2M. Die beiden Unternehmen stehen hinter dem Stromvermarktungskonzept und der Finanzierung der Anlage. Dazu hatte EDF Trading noch vor der Fertigstellung ein sogenanntes Power Purchase Agreement (PPA) abgeschlossen (energate berichtete). Der Stromabnahmevertrag mit zehn Jahren Laufzeit stelle die Finanzierung des Projektes "auf solide Füße", hieß es nun. E2M wiederum integriert die Anlage ins hauseigene virtuelle Kraftwerk. Dabei vermarktet E2M die Flexibilität des Speichers sowohl kurzfristig am Markt als auch langfristig über sogenannte Flexibility Purchase Agreements. /pa