Frankenburg (energate) - Der auf Salzwasserbatterien spezialisierte oberösterreichische Hersteller Bluesky ist insolvent. Grund seien Lieferschwierigkeiten im Zuge der Coronakrise sowie Qualitätsprobleme seitens der Lieferanten, hieß es. Das Unternehmen hat am Landesgericht Wels ein Konkursverfahren beantragt. Der Hersteller, der früher etwa 50 und zuletzt rund 20 Menschen beschäftigte, ist mit 13,3 Mio. Euro verschuldet und verfügt über Aktiva von rund 760.000 Euro. Eine Sanierung werde bei dem Verfahren nicht angestrebt, berichtet der Kreditschutzverband 1870. Geplant sei demnach nun die Schließung des Unternehmens sowie die "bestmögliche Verwertung der Aktiven", so Petra Wögerbauer vom Kreditschutzverband.
Skalierbare, ungiftige Salzwasserspeicher bis 270 kWh
Bluesky war auf sogenannte Salzwasserspeicher mit bis zu 30 kWh für private sowie bis zu 270 kWh für gewerbliche Anwender spezialisiert. Die Batteriezellen bezog der Hersteller aus China, startete jedoch 2019 mit dem Bau eines neuen Standortes in Frankenburg in Oberösterreich. Das Ziel war, die Produktion von Batteriezellen von China nach Europa zurückzuholen. Danach wollte Bluesky die gesamten Fertigungskapazitäten verzehnfachen, wie der operative Geschäftsführer Helmut Mayer im Jahr 2020 gegenüber energate erklärte (energate berichtete). In den Batterien von Bluesky Energy kam ein Natrium-Ionen-Akkumulator zum Einsatz. Keiner der Bestandteile der Batterie sei giftig, alle verbauten Materialien leicht verfügbar, die Batterien nicht explosiv und nicht brennbar, so Mayer.
Allerdings kam es im Zuge der Coronakrise zu großen Lieferschwierigkeiten und einer massiven Teuerung bei Chips und Grundstoffen. Zeitgleich war der Hersteller auch mit großen Qualitätsproblemen bei seinen Zulieferern aus China und den USA konfrontiert. Deswegen bestehen derzeit Garantieansprüche in Millionenhöhe gegen Bluesky. Trotz der Einsparungen und eines umfangreichen Abbaus von Mitarbeitern sei die Finanzierung der Produktion nicht mehr zu retten gewesen, hieß es. /pm