Wien (energate) - Neun große heimische Energieversorger und der Lebensmittelhändler Spar bauen das Angebot von Ladestationen in Österreich stark aus. Aktuell sind an den Standorten von Spar 120 Ladestationen am Netz. In den kommenden drei Jahren soll die Zahl der Ladestationen auf 335 und die Zahl der Ladepunkte auf 1.500 steigen. Spar ist mit seinen weiteren Marken Eurospar und Interspar der größte Lebensmittelhändler Österreichs. Mit dem Ausbau der Ladepunkte entstehe das größte Ladenetzwerk bei einem Einzelhändler hierzulande, so Hans Reisch, stellvertretender Vorstandschef des Unternehmens. Zum finanziellen Volumen machen die Beteiligten keine Angaben.
Neun Versorger hinter der Initiative
Spar kooperiert beim Betrieb von Ladestationen bereits mit den Versorgern Salzburg AG, Energie Steiermark, Illwerke VKW und den Innsbrucker Kommunalbetrieben. Beim geplanten Ausbau kommen weiters noch Burgenland Energie, Energie Graz, EVN, Kelag und Linz AG dazu. Diese Versorger sind alle im Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) organisiert. BEÖ-Chef Andreas Reinhardt betonte zu diesem Projekt, dass Kunden beim Aufladen über die Ladepunkte an den Spar-Standorten Strom aus Erneuerbaren bekommen sollen.
Leistung variiert zwischen 11 und 150 kW
Die Leistung der Ladestationen richtet sich dabei an der Größe des Standorts. Bei Supermärkten, die sich in Einkaufszentren befinden und bei denen von einer längeren Aufenthaltsdauer auszugehen ist, sollen die Ladesäulen bevorzugt über 11 bis 22 kW verfügen. An einzeln liegenden Standorten sowie Märkten an Verkehrsrouten sind Schnelladestationen mit bis zu 150 kW geplant. An jedem Markt sollen demnach mindestens zwei und bis zu sechs Ladepunkte am Netz sein. Kunden, die nicht Mitglied beim BEÖ sind, können mit Kreditkarte bezahlen. Derzeit gibt es in Österreich rund 15.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 8.000 im Netz des BEÖ und seiner Mitgliedsbetriebe.
Zahl der gesamten Neuzulassungen 2022 rückläufig
In den ersten neun Monaten lag der Anteil von Elektroautos an allen PKW-Neuzulassungen in Österreich bei knapp 15 Prozent. Insgesamt kauften Kunden von Jänner bis September etwa 24.100 reine Elektrofahrzeuge. Die Zahl der Neuzulassungen sowohl bei Elektroautos als auch bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist heuer deutlich gesunken. Bei den Neuzulassungen im ersten Halbjahr waren Benziner die beliebteste Kategorie, gefolgt von Dieselantrieben (energate berichtete). Insgesamt sind in Österreich aktuell rund 100.000 rein elektrisch betriebene PKW unterwegs. Das entspricht einem Anteil von weniger als zwei Prozent. Die Zahl der insgesamt zugelassenen PKW beträgt laut Statistik Austria 5,13 Mio. und die Zahl der gesamten Kraftfahrzeuge über 7,2 Mio. /pm