Wien (energate) - Im Jahr 2021 lag der energetische Endverbrauch in Österreich bei 1.123 Petajoule (PJ) und damit um 6 Prozent über dem Vorjahr. Damit stieg der Energieverbrauch wieder fast auf das Level vor der Coronakrise und lag nur noch rund 1 Prozent unter dem Niveau von 2019. Hauptverantwortlich für den Anstieg ist die allgemeine wirtschaftliche Erholung, die erhöhte Mobilität sowie die kältere Witterung, erklärte Tobias Thomas, Statistik-Austria-Generaldirektor. Während die Förderung von fossilem Erdgas 2021 in Österreich um 10 Prozent auf 24 PJ zurückging, stieg die Erzeugung aus erneuerbarer Energie um 2 Prozent auf 450 PJ, so Thomas weiter.
Infolge der konjunkturellen Entwicklung stieg der energetische Endverbrauch im produzierenden Bereich der Industrie um 5 Prozent auf 319 PJ. Im Segment Dienstleistungen stieg der Verbrauch um 7 Prozent auf 109 PJ, teilte die Statistik Austria mit. Das dadurch bedingte höhere Verkehrsaufkommen hatte eine Steigerung des Energieeinsatzes im Straßenverkehr um 3 Prozent auf 292 PJ zur Folge. Aufgrund der kälteren Witterung stieg in privaten Haushalten der Energieeinsatzes für Heizzwecke und damit der Verbrauch um 10 Prozent auf 321 PJ.
Erdölprodukte mit höchstem Anteil am Energieverbrauch
Bei der Aufschlüsselung nach einzelnen Energieträgern zeigte sich für 2021 ein um 10 Prozent auf 58 PJ erhöhter Einsatz von Steinkohle und Koks in Hochöfen zur Eisen- und Stahlerzeugung. Bei Ölprodukten stieg der Einsatz vor allem im Verkehrssektor sowie als Heizenergieträger, erklärte die Behörde. Über alle Wirtschaftssektoren gesehen hatten Erdölprodukte mit 35 Prozent den größten Anteil am energetischen Endverbrauch im Jahr 2021. Der Energieeinsatzes von Heizöl extraleicht in Privathaushalten stieg um etwa 9 Prozent auf 42 PJ. Erdgas erfuhr neben einer gesteigerten Nachfrage als Heizenergieträger in Privathaushalten auch für die Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie einen verstärkten Einsatz.
Konkret bedeutet das für Gas einen Anstieg um 14 Prozent auf 68 PJ in Privathaushalten sowie ein Plus von 3 Prozent auf 114 PJ in der Industrie. Insgesamt hatte Erdgas 2021 einen Anteil am energetischen Endverbrauch von 18 Prozent. Der Verbrauch von erneuerbaren Energieträgern stieg gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 188 PJ. Der Anteil am energetischen Endverbrauch lag bei den Erneuerbaren bei rund 17 Prozent. Vor allem der Einsatz von biogenen Energieträgern, wie Brennholz (+12 Prozent, 64 PJ) und Holzpellets (+19 Prozent, 21 PJ) trug zum Verbrauchsanstieg der Erneuerbaren bei.
Produktion: Rückgang bei Wasserkraft, Zuwachs bei PV
Elektrische Energie hatte 2021 einen Anteil am gesamten Energieverbrauch von 21 Prozent. Die Produktion von elektrischer Energie ging hingegen um 3 Prozent auf 241 PJ zurück. Hauptverantwortlich hierfür war der Produktionsrückgang im Bereich der Wasserkraft um 8 Prozent auf 140 PJ. Während die Produktion aus Windkraft mit 24 PJ auf dem Niveau des Vorjahres lag, verzeichnete die Photovoltaik mit 36 Prozent einen deutlichen Zuwachs auf 10 PJ. Die Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen stieg 2021 um 9 Prozent auf 18 PJ. Auch die Produktion der Fernwärme zeigte infolge der kälteren Witterung einen Anstieg von 9 Prozent auf 92 PJ. /af