Berlin (energate) - Der BDEW kritisiert den Umsetzungstermin der neuen Festlegung für intelligente Messsysteme. Die Bundesnetzagentur hat kürzlich einige Regeln für intelligente Messsysteme geändert. Für die Umsetzung haben betroffene Unternehmen bis zum 1. Oktober 2023 Zeit. Das ist dem BDEW zu früh: Der Strommarkt habe gerade erst zum 1. Oktober 2022 die "Mako 2022" umgesetzt, zudem seien die personellen und IT-Ressourcen infolge der Krisenbewältigung anderweitig beansprucht, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. Der Verband sieht die Frist deshalb kritisch und wünscht sich "mehr Augenmaß".
Die geplanten Änderungen im sogenannten Universalbestellprozess sollen unter anderem den Zugriff auf Daten von intelligenten Messsystemen erleichtern und damit der Branche neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Die Behörde selbst betonte, standardisierte Marktprozesse seien dafür zentral. Messdienstleister wie Gwadriga begrüßten den Schritt: Damit herrsche endlich Klarheit in Bezug auf zusätzliche Dienstleistungen, sagte etwa Senior-Produktmanager Gert Schneider zu energate.
BDEW will Markt unterstützen
Auch der BDEW steht grundsätzlich positiv zu den Plänen der Netzagentur: Dies schaffe eine Basis für intelligente Netze und Vertriebsprodukte - zum Beispiel durch die Abfrage von Ist-Werten, Netzzustandsdaten und Konfigurationen zum Steuern/Schalten, so die Sprecherin weiter. "Zugleich ist klar, dass die Festlegung der Branche bei der Implementierung einiges abverlangt." Als Beispiel nennt sie etwa den Austausch zu Zählzeit-, Schaltzeit- sowie Leistungskurvendefinitionen. Der Verband kündigte an, den Markt bei der Umsetzung mit den entsprechenden Datenformaten, Anwendungshilfen und einem Einführungsszenario zu unterstützen. /dz