Bonn (energate) - Bis 2025 werden Kapazitäten von etwa 15.300 MW Kern- und Kohlekraftwerke aus dem Strommarkt scheiden. Das geht aus der aktualisierten Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur, Stand 2. November 2022, hervor. 4.056 MW davon entfallen auf die verbliebenen drei Kernkraftwerke. Die restliche Leistung verteilt sich auf die Braun- und Steinkohlemeiler. Gemäß dem Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) sollen insgesamt 6.427 MW an Kohlekraftkapazität vom Netz gehen, davon 5.237 MW im Jahr 2024. Weitere 1.886 MW sollen 2024 nach den "Stilllegungen nach Beendigung der Versorgungsreserve" vom Netz. Die Stilllegungen nach Marktrückkehr aus der Netzreserve kommen in Summe auf 2.947 MW. Zur Einordnung: Die aktuell installierte Nettonennleistung Deutschlands in der Stromerzeugung beträgt 238.700 MW, wovon 231.000 MW am Strommarkt teilnehmen.
Der bis 2025 erwartete Zubau von sogenannten dargebotsunabhängigen Erzeugungskapazitäten beträgt nach Angaben der Regulierungsbehörde 3.286 MW. Auf der Zubauseite finden sich vor allem wasserstofftaugliche Gaskraftwerke. Laut Liste stellen diese 2.779 MW der Leistung. Neu auf der Liste ist laut Bundesnetzagentur das GuD-Kraftwerk Herne mit einer Nennleistung von 657 MW, das der Essener Energiekonzern Steag im Spätsommer in Betrieb genommen hat. Ebenfalls neu auf der Kraftwerksliste stehen das HKW Süd in München (231 MW) und das Kraftwerk Dradenau (182 MW) in Hamburg. "Sofern in Bau befindliche Anlagen später in einen kommerziellen Betrieb übergehen werden, wurden Zeiträume an die technischen Gegebenheiten angepasst", hieß es aus Bonn auf Nachfrage. Als weitere Erzeugungskapazitäten neben den Gaskraftwerken finden sich auf der Liste zwei Batteriespeicherprojekte mit 118 MW. Das EnBW-Kraftwerksprojekt Marbach 4, das mit Öl oder Erdgas betrieben werden kann, bringt weitere 300 MW auf die Liste. /am