Wien (energate) - Mieter einer Wiener Gemeindebauwohnung dürfen künftig eine eigene Klein-Solaranlage installieren. Dabei sind Anlagen mit einer Leistung von bis zu 800 Watt möglich. Voraussetzung ist, dass die Wohnung über einen Balkon, eine Terrasse oder Loggia verfügt, teilte die Stadt mit. Im Vorfeld muss die städtische Gesellschaft Wiener Wohnen beziehungsweise die zuständige Behörde die Kleinanlage bewilligen. Hierbei wird geprüft, ob diese in das Gesamterscheinungsbild passt und Nachbarn nicht durch Paneele beeinträchtigt werden. Auch der Denkmalschutz spielt eine Rolle bei der Bewilligung. Damit eine sichere Montage der Anlage gewährleistet ist, gibt es zudem Montagevorgaben, die die Anbringung der Anlage durch Fachleute notwendig machen.
Die Wiener Grünen begrüßen die Maßnahme der Wiener Stadtregierung (SPÖ/Neos) zwar grundsätzlich, halten diese aber für nicht ausreichend. Bei der Nutzung von Sonnenenergie sei Wiener Wohnen absolutes Schlusslicht, so die Partei, die bis zum Jahr 2020 selbst in der Wiener Landesregierung vertreten war. Bei 1.670 Wohnungsanlagen seien gerade einmal acht Photovoltaik- und drei Solarthermieanlagen im Einsatz. Wärmepumpen finden in städtischen Wohnungsanlagen gar keine Verwendung, kritisierte Georg Prack, Wohnbausprecher der Grünen in Wien. Auch um die Mieter vor steigenden Energiekosten zu schützen, müsse die Sonnenenergie in den Gemeindebauten noch stärker ausgebaut werden, so Prack. /af