Berlin/Borna (energate) - Das Energieunternehmen HH2E hat den Standort seines zweiten Wasserstoffprojekts bekannt gegeben. In der Nähe von Borna in Sachsen will das Start-up um den ehemaligen Uniper-Chef Andreas Schierenbeck eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff mit zunächst 100 MW Leistung und einem Output von 6.000 Tonnen pro Jahr bauen. Das Ziel im Endausbau seien 1.000 MW Leistung und 60.000 Tonnen grüner Wasserstoff, teilte das Unternehmen mit. Errichtet und betrieben wird die Anlage demnach von der neu gegründeten HH2E Werk Thierbach GmbH. Abnehmer des Wasserstoffs sind unter anderem industrielle Großverbraucher in der chemischen Industrie und kommerzielle Betreiber von Luft- und Bodentransportmitteln. Zuvor kündigte HH2E bereits eine Anlage in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) in gleicher Dimension an.
Bei beiden Projekten ist der Zeitplan ambitioniert: Bis 2025 sollen 100 MW erreicht werden, die zehnfache Leistung dann bis 2030. Technologiemix und Design seien ähnlich, es werde auf bewährte Systeme und Komponenten zurückgegriffen. "Das reduziert Risiken und Implementierungszeit", teilte das Unternehmen mit. Die Kosten beziffert es in der ersten Ausbaustufe auf circa 230 Mio. Euro und in der zweiten auf über 1 Mrd. Euro. Insgesamt plant HH2E, hierzulande Wasserstoffkapazitäten im Umfang von 4.000 MW verteilt auf fünf Standorte aufzubauen - das entspricht 40 Prozent der von der Bundesregierung für diesen Zeitraum geplanten Kapazitäten. Finanzielle Unterstützung kommt von zwei institutionellen Investoren für grüne Energie und Umweltinfrastruktur, Foresight und Hydrogen One. Kürzlich hat HH2E Elektrolyseanlagen beim norwegischen Wasserstoffspezialisten Nel bestellt. /dz