Essen/Groningen (energate) - Die von RWE gecharterte FSRU "Höegh Gannet" musste ihren Liegeplatz in Brunsbüttel vorübergehend wieder räumen. Das schwimmende LNG-Terminal war am 20. Januar in Brunsbüttel angekommen, musste den Hafen aber unmittelbar danach wieder verlassen und liegt seitdem vor Helgoland auf Reede. Dies sei planmäßig erfolgt und war notwendig, um Platz für die Entladung anderer Schiffe zu machen, sagte ein RWE-Sprecher zu energate. In Zukunft werde das nicht mehr passieren, der Hafen werde derzeit umgebaut. Anfang Februar soll das Schiff nach Brunsbüttel zurückkehren. Der genaue Termin steht noch nicht fest, der Zeitpunkt ist noch mit den Entladeterminen anderer Schiffe zu koordinieren. Zudem ist für Anfang Februar starker Wind prognostiziert, das könnte die Rückkehr verzögern. Wenn das Schiff wieder im Hafen liegt, wird die Probe- und Inbetriebnahmephase fortgesetzt.
Probleme in Eemshaven
Auch bei anderen FSRUs läuft nicht alles problemlos. Die beiden Schiffe, die das niederländische Terminal "EemsEnergy" bilden, haben Probleme mit der Erwärmung des LNGs. Das RWE-Kraftwerk am Standort Eemshaven soll die notwendige Wärme seit dem 25. Dezember bereitstellen. Allerdings ist das Kraftwerk seit dem 13. Januar nach einer Panne außer Betrieb. Deshalb kann das Terminal in Eemshaven seitdem kein Gas in das Netz einspeisen. Ab dem 30. Januar soll dies wieder möglich sein. Die Alternative, direkt Nordseewasser zu nutzen, entfällt. Dazu ist laut Marktteilnehmern eine Wassertemperatur von mindestens neun Grad Celsius erforderlich.
Einspeisung in Wilhelmshaven und Lubmin
Planmäßig läuft wohl der Betrieb in Wilhelmshaven. In der ersten Januarhälfte waren die Einspeisungen in das Netz im Rahmen des Testbetriebs schwankend, seit dem 16. Januar speist das dortige Terminal kontinuierlich 120 bis 140 GWh/Tag in das OGE-Netz ein. Die technische Maximalkapazität beträgt 167 GWh/Tag. Die Daten werden auf der europäischen Transparenzplattform ALSI veröffentlicht.
Die Daten des zweiten deutschen FSRU-Terminals, das seinen Betrieb aufgenommen hat, "Deutsche Ostsee" in Lubmin, sind noch nicht auf der Plattform ALSI einsehbar. Seit dem 10. Januar läuft der Testbetrieb. Die Mengen liegen aber weit unter der technisch maximalen Kapazität von 144 GWh/Tag. Die Daten sind auf der Transparenzplattform des Fernleitungsnetzbetreibers NEL Gastransport öffentlich verfügbar. Für den deutschen Kapazitätsplattformbetreiber Prisma wohl ärgerlich; Kapazitätsbuchungen für den Einspeisepunkt Baltic Energy Gate (Port) erfolgen auf der ungarischen Kapazitätsplattform RBP, die von NEL auch für den aktuell nicht nutzbaren Nord-Stream-Einspeisepunkt Greifswald genutzt wird. /hl